Die bösartigen Tumorerkrankungen des Dick- und Mastdarmes haben sich in den letzten 20 Jahren sowohl für Männer als auch Frauen verdoppelt und nehmen in den Industrienationen den zweiten Platz der Krebserkrankungen nach dem Prostata- beziehungsweise Brustkrebs ein.
Beim Mastdarmkarzinom beträgt die Erkrankungsrate bezogen auf 100 000 Einwohner und Jahr bei Männern 15,2 und bei Frauen 10,2. Die meisten kolorektalen Karzinome treten sporadisch auf. Der Erkrankungsgipfel liegt zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr.
Aktuell zeigt sich ein Trend zur Verschiebung der Karzinome vom linksseitigen Dickdarm in den rechtsseitigen Dickdarm
Diskutiert wird eine fett- und fleischreiche Ernährung (vor allem rotes Fleisch), Alkohol- und Nikotinabusus, Übergewicht und Bewegungsmangel
FAP: familiäre adenomatöse Polyposis.
Sie tritt sehr selten auf und ist eine autosomal-dominant vererbte Mutation des sogenannten APC-Genes. Sie führt zur Bildung multipler Polypen im Kolon und Mastdarm, aber auch im Dünndarm und Zwölffingerdarm und führt in 100% zu einer malignen Entartung.
Hereditäres nicht polypöses colorektales Carzinom
Vererbte oder spontan aufgetretene Mutation auf der DNS der sogenannten Reparaturgene - sogenannte Mikrosatelliteninstabilität.
Durch diesen Defekt können Fehler in der Vermehrung der Erbinformation nicht mehr korrigiert werden und es kommt zu einer vermehrten Häufigkeit von Karzinomen des Dick- und Mastdarmes. Ebenso können Krebserkrankungen in anderen Organen auftreten, wie zum Beispiel im Endometrium (Gebärmutterschleimhaut) in den Eierstöcken, im Nierenbecken, Harnleiter, in der Blase oder in anderen Organen.
Das Risikoprofil wird in den Amsterdamkriterien beschrieben:
Entzündliche Darmerkrankungen:
Die Einteilung der kolorektalen Karzinome erfolgt nach Gewebeart, Schwere der Zellveränderung, Eindringtiefe in die Darmwand bzw. deren Überschreiten, Lymphgefäß- und Knotenbefall, Veneneinbruch, Befall von Nervenscheiden, Fernmetastasen.
Internationales System der UICC-Klassifikation
Meistens findet sich eine langsame Ausbildung der Symptomatik:
Im akuten Fall können schwere Blutungen aus dem After auftreten, aber auch ein ausgeprägtes Schmerzbild im Bauchraum mit Krämpfen, Wind- und Stuhlverhalt, Erbrechen.
Sensitivität 65 - 80%
Spezifität 93 - 97%
Kolonadenome (Polypen) werden aber nur bis zu 19% erfasst
Standarduntersuchung zum Beweis eines kolorektalen Karzinomes ist die Koloskopie mit Gewebeentnahme (Biopsie)
Bei der gesicherten Diagnose eines Dick- oder Mastdarmkrebses ist die nachfolgende Ausbreitungsdiagnostik erforderlich, um ein individuelles Therapiekonzept zu erstellen:
Bei Mastdarmkrebs ist zusätzlich die Enddarmspieglung zur Festlegung der genauen Höhe und die Ultraschalluntersuchung der Darmwand (Endosonographie) zur Beurteilung der Eindringtiefe erforderlich.
Die Befunde werden interdisziplinär in der Tumorkonferenz vorgestellt und besprochen. In Abhängigkeit vom Krankheitsstadium erfolgt die individuelle Therapieplanung. Grundlage für die Therapieempfehlung sind die aktuellen Leitlinien der Fachgesellschaften.
Caritas-Krankenhaus
St. Josef
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